Mögliche verhaltensbedingte Kündigungsgründe:
Als vertragswidriges Verhalten, das einen verhaltensbedingten Grund zur Kündigung darstellt, kommt u.a. grundsätzlich in Betracht:
Pflichtverstoß
Beispiele
Störungen im Leistungsbereich
- Schlecht- oder Minderleistung (BAG Urteil vom 3.6.2004 – 2 AZR 386/03)
- wiederholtes unentschuldigtes Fehlen (BAG Urteil vom 16.9.2004 – 2 AZR 406/03)
- wiederholte Unpünktlichkeit (BAG Urteil vom 23.9.1992 – 2 AZR 199/02)
- beharrliche Arbeitsverweigerung (BAG Urteil vom 21.11.1999 – 2 AZR 357/95)
Störungen der betrieblichen Ordnung
- Tätlichkeiten (BAG Urteil vom 6.10.2005 – 2 AZR 280/04)
- Alkoholmissbrauch trotz Verbot (BAG Urteil vom 26.1.1995 – 2 AZR 649/94)
- grobe Beleidigung des Arbeitgebers (BAG Urteil vom 6.11.2003 – 2 AZR 177/02)Annahme von Geschenken entgegen einer bestehenden Richtlinie (BAG Urteil vom 17.6.2003 – 2 AZR 62/02)
- Weigerung Tätigkeitsnachweise zu erstellen (BAG Urteil vom 19.4.2007 – 2 AZR 78/06)
Störungen im Vertrauensbereich
- Straftaten, zB Diebstahl (BAG Urteil vom 10.6.2010 – 2 AZR 541/09 („Emmely“); BAG Urteil vom 21.6.2012 – 2 AZR 153/11)
- Androhung von Krankheit (BAG Urteil vom 17.6.2003 – 2 AZR 123/02)
- Vortäuschung einer Krankheit (BAG Urteil vom 26.8.1993 – 2 AZR 154/93)
- exzessive Privatnutzung des dienstlichen Internetanschlusses (BAG Urteil vom 7.7.2005 – 2 AZR 581/04)
- umfangreiche Privattelefonate auf Kosten des Arbeitgebers (BAG Urteil vom 4.3.2004 – 2 AZR 147/03)
Verletzung von Nebenpflichten
- Nichtvorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (BAG Urteil vom 7.12.1988 – 7 AZR 122/88)
- Unterlassene Anzeige der Erkrankung (BAG Urteil vom 16.8.1991 – 2 AZR 604/90)